Als Weekend-Runner hat Konstantin Wecker einmal (1990!) die Münchner bezeichnet, die übers Wochende „auf einen Sprung“ an den Gardasee fahren.

Das ist eben das Tolle an München, dass man von hier aus in vier Stunden (zwei sind unmöglich!) dort ist, sofern man sich eine Reise außerhalb der üblchen Gardasee-Ferienzeiten leisten kann und möchte, also von November bis April, so ungefähr.

Blick auf das Gardasee-Westufer, ca. 15 Uhr

Blick auf das Gardasee-Westufer, ca. 15 Uhr

 

Belohnt wird man dafür, wenn man Glück hat, mit wärmeren Temperaturen und entschleunigten Touristenorten. Ich kann hier nur für Malcesine sprechen, das ich mittlerweile seit 20 Jahren fast zu allen Jahreszeiten besucht habe – nur nicht Anfang November bisher.

Am menschenleeren Anlegesteg in Malcesine, ca. 12 Uhr.

Am menschenleeren Anlegesteg in Malcesine, ca. 12 Uhr.

Der Supermarkt macht jetzt wieder die typisch italienische Siesta von halb eins bis halb vier, Sonntags ist sogar ganz geschlossen, zur Hochsaison undenkbar. Jede zweite Eisdiele hat geschlossen, von den dennoch 15 geöffneten haben die meisten ihr Sortiment auf ein Drittel des üblichen Umfangs reduziert. Kein Bootskapitän will einen marktschreierisch zu einer Rundfahrt überreden, sogar das Café-Restaurant am Anlegesteg mitten am Hafen hat Winterruhe. Auch die meisten Souvenirgeschäfte haben zu oder minimale Öffnungszeiten (Blöd-Zeitung gibt es natürlich trotzdem).

Blick Richtung Süden, ca. 12 Uhr

Blick Richtung Süden, ca. 12 Uhr

Busparkplätze sind frei, die Fahrtzeiten an der Uferstraße verkürzen sich laut Einheimischen um über 60 Prozent. Krach und Lärm der deutschen Cabrio- und Motorradfahrer sind nicht zu hören, und die Zahl der Mountain-Biker tendiert auch fast gegen Null.  Die Panoramastraße hinter dem Ort ist damit auch fußgängertauglich, denn man hat nicht das Gefühl auf der Flucht vor dem Straßenverkehr ständig in den Olivenhain springen zu müssen. Wenn es die Sonne nicht schafft, liegt über dem See und dem Panorama ein milchiger Schleier; kommt schlechtes Wetter sorgen die Wolken für beeindruckende Stimmung, ganz anders als Sommergewitter.

An der Uferpromenade des Gardasee in Malcesine, ca. 14 Uhr

An der Uferpromenade des Gardasee in Malcesine, ca. 14 Uhr

Kurz und gut: es lohnt sich auch einmal zu einer anderen Jahreszeit auf einen Sprung vorbeizukommen – einzige Voraussetzung: ein Quartier mit Heizung, das sollte vorher sicher gestellt sein.

PS: Den Tipp für eine Ferienwohnung mit dem tollen Blick, siehe unten, gibt es auf Nachfrage. Der Vermieter ist nicht direkt im Internet präsent, deshalb unverlinkt.

SONY DSC

 

One Comment on “Bildergeschichte: Ein Weekend-Runner im November”

  1. Pingback: Herbstwanderung in Malcesine am Gardasee – Pflugblatt* (beta)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.