Fix is nix mehr – aber Apps geht schon noch

Ich auf flickr

Ich auf flickr

Ein verschnupfter Sommertag und die Folgen: Dieses Blog etwas aufgefrischt, den letzten Städteurlaub datentechnisch erledigt und dabei auf die Idee zu diesem Beitrag gekommen. Auf der Suche nach der Überschrift, habe ich überlegt, um was es eigentlich geht: es soll darum gehen, dass nix mehr fix ist. Das gilt auch und vor allem für die Arbeit mit Software, also allem, was heute elektronisch gesteuert wird: von der Smartphone-App bis zur Waschmaschine, vom E-Bike bis zum Social Network. Wenn der Techniker da war, die automatische Aktualisierung vollendet ist oder einfach die neue Version der Webseite geladen ist, muss man davon ausgehen, dass alles anders sein kann.

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IBM Kugelkopfschreibmascine

IBM Selectric“. Lizenziert unter CC BY 2.5 über Wikimedia Commons.

Einmal IBM-Kugelkopfschreibmaschine gelernt und für immer ausgesorgt, das funktioniert heute nicht mehr. Mit jedem Update muss man fürchten, ja auch ich habe Angst davor, dass gewohnte Funktionsweisen sich ändern. Meistens mit dem Ziel, alles einfacher zu machen; nur wenn man sich vorher das Schwierige mühsam angeeignet hat, fehlt der Lohn der Mühen, wenn mit der nächsten Aktualisierung alles einfacher ist. Und wenn es schon nicht einfacher wird, so wird es zumindest anders.

Alles wird einfacher, alles wird machbar

Generell, also in der Tendenz, wird auch alles einfacher – Ausnahmen bestätigen, wie immer, die Regel. Das führt aber auch dazu, dass alles austauschbarer wird; nichts mehr exklusiv und für ein Leben lang ist. Während ich so hinter den EDV-Geräten (ich mag das Wort) saß, gibt mein Smartphone plötzlich ein ungewohntes Geräusch von sich – Geräusche macht es natürlich öfter, aber dieses konnte ich nun wirklich nicht meinem Handy zuordnen: keine Whatsapp-Nachricht, auch keine von Threema, kein neuer Freundes-Facebook-Post und auch keine Twitter-Interaktion. Dafür eine Google-Hangout-Anfrage – seltsam, wird in meinem Umfeld kaum genutzt und richtig: fragt mich ein Freund: „Nutzt du Google Hangout noch?“

 

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Compact Cassette BASF 60 SM IMG 8508“ von Hans HaaseEigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

Was soll ich nun antworten – nein, keiner Hangoutet mit mir. Die notwendige Software bzw. App ist aber auf dem Android Telefon installiert und ich bin funktionsfähig, da zwangsläufig über einen Google-Account angemeldet. Speicherplatz habe ich (noch) genug, es gibt also keinen Grund, Hangout zu deinstallieren (falls das überhaupt geht). Gebaut ist die Anwendung immerhin so einfach, dass ich Nachrichten empfangen, lesen und beantworten kann – wie meine Antwort auf die unerwartete Hangout-Anfrage zeigt. Die Grundlagen funktionieren also auch ohne Gebrauchsanleitung oder Einweisung. Also die Frage „nutzt du es?“ ist zu beantworten mit „nein, aber ich kann es bedienen, wenn es jemand von mir verlangt, erwartet, wünscht“. Eigentlich ja toll, andererseits sieht es schon anders als gewohnt aus, aber keine Angst davor, einfach machen, geht schon.

Übung macht den Meister, auch bei Apps

Ich auf Instagram

Ich auf Instagram

Ein zweiter Effekt ist auch noch interessant: intuitiv weiß man offenbar, also ich zumindest, welches Kommunikationsmittel angebracht ist: Chat-App, SMS, Mail, Festnetzanruf, Hangout- oder Facebook-Nachricht, Skype-Anruf, Handy-Anruf usw. Gleiches gilt übrigens für meine Foto-Apps, ich nutze

  • Instagram  punktuell, aber gerne, mittlerweile auch wegen der Community
  • Eyeem selten
  • Flickr für eine große Anzahl von Bildern, nach sieben (7!) Jahren revitalisiert
  • WordPress für Bilder war mit bisher zu aufwändig
  • Twitter für aktuelle Bilder, mehr Inhalt, weniger schön
  • Facebook, damit auch Freunde dort etwas von den Bildern mitbekommen
  • weitere Accounts habe ich vergessen

Warum ich Flickr revitalisiert habe: Yahoo ist es wohl gelungen, die Plattform wieder erfolgreich in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Die Apps für die mobile Nutzung sind ansprechend. Außerdem ist die Verwaltung und Darstellung einer großen Anzahl von Bildern gut gelöst. Zudem lassen sich Bilder von Flickr über den Embed-Code auch weiter verwenden, Storify, z.B. akzeptiert nur Bilder von Diensten wie Flickr. Und zudem war es nicht schwer, sich in der neuen Oberfläche zurecht zu finden.

Ich kann also schnell umschalten wenn ich will, und diese Tatsache erklärt meines Erachtens auch die Treue bzw. Untreue der Nutzer von Web-Diensten: sind sie einfacher zu bedienen und bieten sie mehr Komfort als die bestehenden Angebote, sind und bleiben die User dort. Die Attraktivität der Alles-in-Einem-Angebote sinkt, da spezialisierte Konkurrenz-Angebote mehr bieten und eine Einlern-Phase praktisch nicht mehr gegeben ist. Warum soll ich Musik über Google, Facebook oder iTunes hören, wenn Spotify mir alles bietet, was ich benötige. Warum soll ich Bilder bei Google+ via Picasa speichern, wenn Flickr das auch kann.

Der Nutzer macht was er will – tut mir leid, Facebook, Google und Yahoo

Und derzeit machen Facebook bei Instagram und Yahoo bei Flickr alles richtig. Nach außen bleiben beide Bilderdienste eigenständige Plattformen mit ihren eigenen Oberflächen und Bedien-Philosophien. Als Instagram- und/oder Flickr-Benutzer werde ich nicht unter das Dach des Bedienkonzepts des Mutterkonzerns gezwungen.

Ebenso muss man sich aber daran gewöhnen, dass Angebote, die man selbst gut findet, auch verschwinden, die Einarbeitung also umsonst war, das gilt beispielsweise für Quote.fm, die Zitatesammlung, oder gotlatte, die kurz aufleuchtende Live-Blogging-Plattform.

Damit schließt sich der Kreis zur heutigen Blog-Pflege: bei der Bereinigung von Schlagworten bin ich auf gotlatte gestoßen und habe festgestellt, dass weder Link noch Links von anderen Blogs funktionierten. Flickr ist dafür bei mir nun als Extra-Wordpress-Seite mit einer Galerie integriert (simples Plugin: Awesome Flickr Gallery).

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