Torfmuseum Rottau Chiemgau

Kleinod am Rande des Chiemsees. Feldbahnfahrt im Torfmuseum Rottau.

Kann ein Moor mit ehemaligem Torfabbau spannend sein? Klingt erst nicht so, ist aber so, selbst für Kinder (ab 8 Jahren). Das liegt erstens an der Lage des Torfmuseums Rottau, das in einem Torfbahnhof beheimatet ist; dem ehemaligen Verladebahnhof von der Feldbahn auf die Normalspur an der Bahnlinie München – Salzburg. Ziemlich abseits rund fünf Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt, ziemlich einsam im Moos, aber direkt am Radlweg.

Zweitens liegt das an den Gebäuden, die das Museum beherbergen, und alles beinhalten, was man rund um die Gewinnung von Torf und die Entstehung von Mooren und das Leben und die Natur in den Mooren wissen muss. Originalwerkzeuge und Maschinen werden erklärt, Schlangen in Spiritus gezeigt und schwere Werkzeuge demonstriert. Bis hin zu Moorschuhen und Schneeschuhen für Pferde – die leider mehr zu Brüchen führten, als zu Effizienzsteigerungen. Die Gebäude selbst wurden ab 1920 errichtet und bis in die späten 1960er Jahre genutzt.

Torfmuseum Rottau Chiemgau

Engagierte Vereinsmitglieder führen durch das Torfmuseum: Schraubzwinge aus Holz.

Drittens liegt das an der funktionsfähigen Feldbahn, mit der die Besucher der Führung über das Gelände geruckelt werden. Da die Gleise nach Bedarf schnell verlegt werden mussten, wackelt der Minizug mit Kleindiesellok erheblich, die breite Spur verhindert aber das Umkippen. Man fährt drei Abschnitte auf dem Gelände vorwärts und rückwärts um im dritten Teil der Führung den eigentlichen Bahnhof kennenzulernen. Dieser beherbergt die angebliche einzige noch funktionsfähige Torfballenpresse Europas.

Torfmuseum Rottau Chiemgau

Noch jede Menge Zugmaterial für den Ausbau der Strecke: Feldbahnwagen im Torfmuseum.

Eine gute Idee des Museumsvereins ist es, die Führung in drei Abschnitte aufzuteilen, mit der Feldbahnfahrt in der Mitte, so werden die Vorträge aufgeteilt und die knapp zweistündige Tour wird sehr abwechslungsreich.

Torfmuseum Rottau Chiemgau

Der Charme einer Industrieruine: Erhalten mit viel Engagement des Vereins Torfmuseum Rottau.

Da der Platz in der Bahn und die Räumlichkeiten begrenzt sind, sollte man wohl rechtzeitig vor Beginn der Führungen da sein, um noch dabei zu sein. Extratipp: es gibt kein Cafe und keinen Kiosk an dem Museum. Ein kleiner Grillplatz davor bietet sich mit Bänken aber zum Verzehr von Selbstmitgebrachtem an.

Ein schönes Kleinod, dass dem Touristenrummel an manchen Orten ein ruhiges Gegenstück bietet. Detaillierte Auskunft über Öffnungszeiten, Führungen und gibt die Webseite.

Torfmuseum Rottau Chiemgau

Lädt zu einer entspannten Besichtigung und zur Wanderung durch das Moor ein.

 

One Comment on “Geheimtipp im Chiemgau: Torfmuseum”

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