Letztes Jahr war meine erste re:publica, ich war spät dran, zugegeben, dafür habe ich sie umso mehr genossen, und umso mehr davon profitiert. Nicht konkret, aber indirekt hat sie mir geholfen dieses Internetz und die Menschen, die dahinter stehen, besser zu verstehen und sie kennen zu lernen. Und sich auch mal mit Themen zu beschäftigen, die abseits des (Business-) Mainstream liegen.

Am besten war es abseits der Promis, unabhängig davon, ob Web- oder Real-Life-Celebrities. In die überfüllten Veranstaltungen gar nicht erst rein, dafür die kleinen, feinen genießen. Und nicht zu vergessen der Echt-Leben-Netzwerk-Faktor; endlich trifft man mal die Menschen hinter den Accounts, bei mir vor allem Twitter.

Was ich sagen will: Wenn es dieses Jahr nur halb so gut wird, wie letztes Jahr, dann ist es schon sehr gut. Die Früher-war-alles-besser-Abgesänge, gehören wohl zu jeder regelmäßigen Veranstaltung und es gibt Leute, die brauchen immer wieder den Reiz des völlig neuen oder anderen.

Ja, auch die re:publica kostet Geld und braucht Partner und Sponsoren; wenn einer dann noch einen Promi anschleppt, spart man sich eine Menge Werbung, zudem bekommt „die Netzgemeinde“ dann auch außerhalb der Bubble, die Aufmerksamkeit, die sie sich so oft wünscht. Keiner wird gezwungen, sich den Hasselhoff anzuhören, siehe oben. Sein Auftritt dürfte ungefähr so spannend werden, wie die Eastside Gallery authentisch ist.


Apropos Hof, dann gabs da noch das #Hofgate, lange habe ich gebraucht zu kapieren, dass es hier nicht um den Hasselhoff (Hof mit zwei f bitte) geht; sondern darum, zehn Euro Eintritt zu zahlen, um ohne Veranstaltungsticket im Hof der Station (des Veranstaltungsortes) mitfeiern zu dürfen. Das mag für Berliner Verhältnisse schrecklich sein; ich erinnere jedoch an die Internet World in München, wo das bloße Mitfeiern fast 100 Euro gekostet hat (möglicherweise inklusive Freibier, das weiß ich nicht). Ich glaube jedoch, dass weder Hasselhoff, noch Hoftickets der Veranstaltung viel anhaben können. Ich weiß, dass viele Münchner zur re:publica anreisen, die das auch nur am Rande interessiert und dies sich auf ganz andere Dinge freuen. Insofern, weiter so.

Vielseitiges, abwechslungsreiches, auf jeden Fall interessantes re:publica PROGRAMM

Es braut sich was zusammen: re:publica vom Reichstag aus gesehen

Es braut sich was zusammen: re:publica vom Reichstag aus gesehen

Meike Leopold hat in ihrem Blog starttalking.de eine Auswahl ihres persönlichen re:publica-Programms (ohne Gewähr, natürlich) veröffentlicht. Ich will die Anregung aufnehmen und hier ebenfalls eine kleine Auswahl meiner von 10 bis 20 Uhr vollgepackten Tage (ohne Gewähr) vorstellen.

Schöne Kontraste: Security and Privacy in Private Cloud Environments und danach Sprachpolizeiliche Ermittlungen

Politisches: European Parliament: The Zombie Apocalypse und danach Stimmen der Revolution

Unbeabsichtigte Zusammenhänge: Ein heiterer Bilderbogen – Facebook Werbung, und danach Geschäftsmodell Bullshit.

Journalistisches: Mit Komplizen auf Safari, zur Globalisierung des Journalismus, und danach Journalismus, nur besser.

Große Datenverarbeitung: Ethische Grenzen von Big Data, Programmieren für Nullcheckerbunnys (das habe ich bei Meike geklaut, macht aber nichts, weil das wird laut Programm zwei Mal angeboten), danach, wie Echtzeit-Rechner Politik und Gesellschaft beeinflussen (am Beispiel IBM Watson).

Großer Datenschutz: Digitale Sicherheit für Organisationen, danach Vorratsdatenspeicherung (für Anfänger und Fortgeschrittene!).

Bloggen und entspannen: Nach den Drittanbieterunabhängigen WordPress-Blogs folgt dann Laptop Yoga.

Unter einem Dach: Zuerst geht es um Blogger Relations und dann um 15 journalistische Start-ups.

Medien und kein Ende: Roboterjournalismus und Gatekeeping

Das war übrigens nur ein Ausschnitt aus meinem dichtgedrängten Programm. Wie ich letztes Jahr gelernt habe, muss man sich auch auf die Unwägbarkeiten einlassen, überfüllte Räume, gute Unterhaltungen usw. Das Abendprogramm oder andere „off-event-Veranstaltungen“ ergeben sich.

Wer quasi „live“ dabei sein will, kann unter anderem auch mir auf Twitter folgen oder auf Twitter nach #rp14 suchen. Oder die Livestreams der Veranstaltung ansehen (leider finde ich dazu (noch) keinen Link.

Ich bin also bereit, möge die re:publica 2014 beginnen.

2 Comments on “re:publica 2014 – ick freu mir”

  1. Weniger „Früher war alles Besser“ als „Meine Ansprüche an die Resonanz des Events haben sich geändert“ und vielleicht ist es nicht mehr wichtig für mich, persönlich dabei zu sein – abgesehen von den Freunden und neuen Einblicken.
    Die erwarte ich mir natürlich. Und werde sie mir rauspicken und nehmen.
    In diesen Sinne – wir sehen uns.

    • Danke für deinen Kommentar, Kollegin. Schön, dass du wieder auf den Beinen bist. Ja, vielleicht habe ich es auch überhöht und die Euphorie weicht zwangsläufig nach einiger Zeit der Ernüchterung. So weit bin ich mit der re:publica zum Glück noch nicht. (und ich war noch nie fünf Mal hintereinander auf ein und demselben Event) Gute Anreise, bis Dienstag.

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